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FSF, FSM und KJM bereiten Anerkennung von KI-Systemen vor
Die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen (FSF), die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) und die Kommission für Jugendmedienschutz (KJM) setzen gemeinsam ein Zeichen für modernen Jugendmedienschutz. Im Rahmen eines Modellversuchs erarbeiten sie Qualitätsstandards für automatisierte und KI-gestützte Bewertungssysteme (ABS).
Automatisierte und KI-gestützte Systeme kommen zunehmend bei der Altersbewertung und Einordnung audiovisueller Inhalte zum Einsatz. Um sicherzustellen, dass ihre Anwendung fachlich fundiert, nach anerkannten Kriterien und transparent erfolgt, entwickeln die beiden Selbstkontrolleinrichtungen unter Begleitung der KJM ein eigenes Zertifizierungsverfahren. Getestet werden dabei nicht nur die Systeme selbst, sondern auch ihre Anwendung in Unternehmen oder Selbstkontrolleinrichtungen. So sollen auch Maßnahmen zur Qualitätssicherung ermittelt und Konzepte zur Weiterbildung von Jugendschutzbeauftragten abgeleitet werden.
„Die FSF versteht sich als Schnittstelle zwischen Wissenschaft, Praxis und Regulierung im Jugendmedienschutz“, sagt Claudia Mikat, Geschäftsführerin der FSF. „Mit der Zertifizierung von ABS-Systemen wollen wir dazu beitragen, dass technologische Innovationen wie KI verantwortungsvoll und im Sinne des Kinderschutzes eingesetzt werden.“
Auch Martin Drechsler, Geschäftsführer der FSM, betont die Bedeutung klarer Qualitätsmaßstäbe: „Automatisierte Systeme werden künftig ein fester Bestandteil der Jugendschutzpraxis sein. Umso wichtiger ist es, Standards zu setzen, die Vertrauen schaffen, sowohl bei Anbietern als auch bei Eltern und Heranwachsenden.“
Die KJM begleitet den Prozess und prüft, wie automatisierte Systeme sinnvoll in bestehende Prüfverfahren integriert werden können, um den bestmöglichen Schutz von Kindern und Jugendlichen zu gewährleisten.
Dr. Marc Jan Eumann, Vorsitzender der KJM erklärt:„Der Modellversuch bietet die Chance, praktische Erfahrungen zu sammeln und verbindliche Maßstäbe für den Einsatz solcher Systeme und Verfahren im Jugendmedienschutz zu entwickeln. Zugleich unterstreicht der Versuch, wie gut das System der koregulierten Selbstkontrolle funktioniert.“
Ziel: Transparente und sichere Altersbewertungen
Der Einsatz von automatisierten Bewertungssystemen verändert die Praxis jugendschutzrechtlicher Bewertungen grundlegend. ABS können dabei helfen, große Inhaltsmengen effizient zu analysieren, zu verschlagworten und mit Altersfreigaben zu versehen. So unterstützen sie Anbieter dabei, gesetzliche Kennzeichnungspflichten nach Jugendschutzgesetz (JuSchG) und Jugendmedienschutz-Staatsvertrag (JMStV) zu erfüllen und technische Schutzlösungen – etwa Filtersoftware oder Familienkonten – zu verbessern. Vor allem sind ABS aber wertvolle Werkzeuge für die Jugendschutzbeauftragten: Diese können die zu bewertenden Inhalte damit zielgerichtet und stets mit dem Blick auf die für den Jugendschutz wesentlichen Aspekte prüfen.
Mit dem geplanten Zertifizierungsverfahren von FSF und FSM soll sichergestellt werden, dass solche Systeme nicht nur effizient, sondern auch verlässlich sind. Mit der zunehmenden Konvergenz von linearen und nichtlinearen Angeboten, etwa bei Streamingdiensten mit werbefinanzierten Modellen, gewinnt die Altersbewertung über alle Ausspielwege hinweg an Bedeutung.
FSF und FSM wollen mit ihrem gemeinsamen Ansatz unter Begleitung eines Gremiums von Expertinnen und Experten die Grundlage für mehr Rechtssicherheit, gemeinsame technische Standards und gesellschaftliches Vertrauen schaffen. Der Modellversuch, der vom 5. Januar bis voraussichtlich 31. Juli 2026 läuft, ist ein entscheidender Schritt hin zu diesem Ziel. www.kjm-online.de
Tue, 18. Nov 2025
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